Donnerstag, 22. September 2011

Ralf Rangnick und der Burn Out: Wieso es immer die Lehrer erwischt?

Jetzt hats also auch Ralf Rangnick erwischt: Burn Out. Gute Besserung, Herr Rangnick, und ... Darauf komme ich später.

"Welcome to the Club" könnte man fast sagen. Immer wieder höre ich, dass jemand einen oder eine kennt, die "ausgebrannt ist" und über Monate nicht mal mehr aus dem Bett steigen wollte. So erschöpft war sie.
Burn Out - die neue Volkskrankheit der Deutschen?

Vielleicht.

Aber was bedeutet Burn Out überhaupt? Die Faz schreibt in ihrer Meldung über den Patienten Rangnick, dass ehrgeizige Menschen, die über lange Zeit am Anschlag rotieren, irgendwann ausbrennen und fertig sind. "Flasche leer."

Dafür spricht einiges. Einiges spricht aber auch gegen diese These. Denn hauptsächlich Menschen in sozialen Berufen - Lehrer sowie Ärzte und Pfarrer - holen sich einen Burn Out. Bestimmt arbeiten Ärzte sehr viel, aber Manager, Bauern, alleinerziehende und -verdienende Mütter und andere arbeiten auch sehr viel. Aber ohne die Diagnose Burn Out.

Weshalb erwischt ein Burn Out also den Lehrer, in diesem Fall Fußballlehrer, Arzt und Pfarrer, aber nicht den Manager?

Der evangelische Pfarrer Spiegl aus Österreich erklärt dies so: Menschen in sozialen Berufen glauben oft, dass sie für das Heil anderer verantwortlich sind. Damit verwechseln sich diese engagierten Menschen mit Jesus. Jesus kann heilen. Ein Mensch kann seinen Job nur so gut wie möglich machen, einen Blinddarm entfernen, Kindern das Rechnen und Schreiben beibringen, Arbeitsplätze sichern... Heilen können Menschen jedoch nicht. Kein Mensch kann die Welt retten. James Bond ist ein Märchen. Jesus ist Realität.

Wer meint, er habe so viel Kraft wie Jesus und müsse sich mit Jesus messen, der muss zwangsläufig scheitern und an der selbst auferlegten Last zerbrechen. Der Burn Out-Patient muss Verantwortung nach oben delegieren. Gottvertrauen wird das auch genannt. Auch wenn ich keine Hoffnung habe und keinen Ausweg mehr sehe, Gott wird mich schon durchbringen. In diesem Gefühl lebt es sich sehr viel leichter. Dann geht auch der Burn Out recht flott zurück, so Hans Spiegl.

Wem dieses Gottvertrauen fehlt, der wird natürlich auch irgendwann seine Grenzen erleben. Ohne Gott ist nichts möglich. Das mussten bisher alle Mächtigen und Reichen dieser Welt erfahren. Wir alle wurden klein nackt und alleine geboren und müssen auch irgendwann klein nackt und alleine wieder gehen. Egal, wie viele Meistertitel wir errungen haben oder wie viele Nullen auf dem Kontoauszug stehen. Da gilt nur Gottvertrauen und die Hoffnung, auf den, der den Tod besiegt hat.

Ihnen, Herr Rangnick, gute Besserung und Gottvertrauen, denn bei Gott ist alles möglich.



 

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