Sonntag, 15. Januar 2012

Der Deutsche Bundestag und Pastor Josef

Tom Koenigs, MdB, will Pastor Josef besuchen 

Pastor Josef ist nach wie vor im Gefängnis, aber es gibt leichte Hoffnung für eine baldige Freilassung. 

Tom Koenigs, der Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, hielt sich Anfang Januar im Iran auf. Dort wollte er auch Pastor Josef im Gefängnis besuchen. Dieser Wunsch wurde ihm jedoch nicht gewährt. Hintergrund der Reise ist ein einstimmig gefasster Beschluss des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Bundestages. Darin fordern die Bundestagsabgeordneten die iranische Regierung auch dazu auf, Pastor Josef sowie einen weiteren politischen Häftling frei zu lassen.

Tom Koenigs (Grüne), MdB
Nach Berichten aus dem Iran wurde Pastor Josef, gegen den ein Todesurteil verhängt wurde, inzwischen die Freilassung angeboten. Dafür müsse er jedoch öffentlich erklären, dass Mohammed von Gott gesandt sei. Pastor Josef ist auf den Deal natürlich nicht eingegangen.

Möglicherweise zeigen die internationalen Fürbitten für Pastor Josef Wirkung und die iranische Führung versucht, Pastor Josef frei zu lassen, ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren. Das Angebot "Freiheit gegen die Anerkennung Mohammeds als Gott" könnte ein Vorspiel für eine bedingungslose Freilassung sein. 

Eine Freilassung wäre für die Verantwortlichen schließlich kein "Verlust". Offenbar ist es Praxis, prominente Gefangene frei zu lassen und wenig später auf informellem Wege zu töten, z.B. bei einem fingierten Verkehrsunfall.

Möglicherweise braucht die iranische Führung auch prominente Gefangene wie Pastor Josef, um in Verhandlungen mit den USA und der EU Zugeständnisse zu erpressen: Maschinen und Medikamente für den Iran gegen die Freilassung von Pastor Josef ...

Vielleicht gibt es aber auch eine Menschenrechts-Industrie im Iran. Politische Gefangenen werden, wenn sie durch die Öffentlichkeitsarbeit von Menschenrechtsaktivisten prominent und westliche Politiker aktiv geworden sind, teuer an den Westen verkauft. A la Gefangenenfreikauf aus der DDR. Je mehr Menschenrechtsaktivisten und Politiker um die Freilassung von politischen Gefangenen werben, desto attraktiver wäre es für die Verantwortlichen im Iran,  Menschen mit der Todesstrafe zu bedrohen und dann gegen politische Zugeständnisse oder finanzielle Zuwendungen frei zu lassen. Ein dreckiges Geschäft, das vielleicht Menschenleben rettet. Denn im Iran sind Hinrichtungen auch in der Öffentlichkeit Alltag.

Welche Karte auch immer die iranische Führung spielt (vielleicht spinnt auch nur ein lokaler Führer oder alles zusammen), die Verantwortlichen müssen wissen: GOTT hasst Mord und Ungerechtigkeit. Wer Gottes Gebote auf die leichte Schulter nimmt und betrügt, stiehlt und tötet, hat vielleicht einen kurzen Moment lang einen Vorteil, aber irgendwann kommt das dicke Ende. Dazu brauchen wir nur mal kurz auf die jüngere deutsche Geschichte schauen. Bei Gott ist alles möglich!

Pastor Josef im Gefängnis in Lakan

Ein weiterer politischer Gefangener, Isa Saharkhis,
im Käfig in einem Krankenhaus

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