Mittwoch, 18. April 2012

Ehrenwort des iranischen Botschafters Sheikh Attar

Bei Gott ist alles möglich! Es gibt Neues aus dem Iran: MdB Tom Koenigs bekam vor knapp 3 Wochen vom iranischen Botschafter in Berlin Herrn Sheikh Attar diese Nachricht: Pfarrer Nadarkhani ist gefangen, weil er sich mit Christen in Privaträumen getroffen und Nachbarn sich beschwert hätten.

Diese Aussage suggeriert: kein Grund zur Panik - Nadarkhani sitzt wegen Verstößen gegen das Versammlungsverbot und Ruhestörung und nicht wegen angeblicher Vergewaltigung und Abfall vom Islam, was im Iran als Todsünde gilt.

Berliner Botschafter der iranischen Republik
Tom Koenigs, der auch Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses des Bundestages ist, konnte am 30.März den Botschafter sprechen. Koenigs hatte zuvor vergeblich versucht, Pfarrer Nadarkhani und den Menschenrechtsanwalt Soltani im Gefängnis im Iran zu besuchen. Nach Angaben der iranischen Botschaft in Berlin durfte Koenigs die beiden nicht besuchen, weil der jeweils zuständige Richter den Gefangenen keinen Hafturlaub gewährt habe.

Herr Botschafter Sheikh Attar ist als iranischer Botschafter in Berlin ein wichtiger Mann. Ein Botschafter äußert sich nur dann über einen Fall, wenn er alle Hintergründe kennt. Wenn ein Botschafter sich irrt und eigene Aussagen ergänzen oder zurückziehen muss, dann ist die Ehre und das Ansehen des Botschafters in höchster Gefahr. Denn es gilt: ein Mann, ein Wort.  Demnach müsste Pfarrer Nadarkhani bald freigelassen werden. Denn in einem offiziellen Statement vergleicht der Herr Botschafter die Haftbedingungen in Deutschland mit denen im Iran. Wenn aber Gesetze und in Deutschland und Iran ähnlich gestrickt sein sollen, dann ist eine lange Haftstrafe wegen Ordnungswidrigkeiten nicht denkbar.
Pfarrer Josef Nadarkhani und Ehefrau:
Ehrenwort des Botschafters Sheikh Attar "keine Todesgefahr"

Herr Botschafter, ich bitte Sie, dass Ihren Worten nun auch Taten folgen. Actions are speaking louder than words. Ein Nachbarschaftsstreit und Beten und Singen im eigenen Wohnzimmer kann doch nicht zu einer langen Gefängnisstrafe führen.

Leider sieht es nicht für alle politischen Gefangenen im Iran so gut aus. Der Menschenrechtsanwalt und Preisträger des Nürnberger Menschenrechtspreises Abdolfattah Soltani bekam am 4.März diesen Jahres 18 Jahres Gefängnis zugesprochen.

18 Jahre Haft als Anwalt: Herr Soltani
Herr Botschafter Sheikh Attar: Wenn die Rechtssysteme in Deutschland und Iran nach Ihren eigenen Worten (s. Stellungnahme zum Besuch von Tom Koenigs im Januar 2012) vergleichbar sind, dann müsste auch die Verurteilung von Herrn Soltani auf einem Missverständnis beruhen. Die Stadt Nürnberg zeichnet seit Mai 1945 keine Verbrecher mehr aus. So erhielt 1995 Dr. Kowaljow aus Russland den Menschrechtspreis der Stadt Nürnberg, weil er den russischen Krieg in Tschetschenien mit einer überwiegend islamischen Bevölkerung kritisiert hatte.

Herr Botschafter Sheikh Attar: Ich bete dafür, dass Sie als oberster Vertreter des iranischen Volkes und der iranischen Republik in Deutschland und Ihre Familie von Gott hohes Ansehen und ein langes Leben geschenkt bekommen. Ich bitte unseren Vater im Himmel darum, dass Ihr Wort über die Ähnlichkeit des deutschen und iranischen Rechts gilt und die Freilassung von Pfarrer Josef Nadarkhani sowie von Herr Soltani kurz bevorsteht. Gott segne und beschütze Sie, das iranische Volk und die frei gewählte iranische Regierung. Amen.

Bei Gott ist alles möglich!


1 Kommentar:

  1. Ich weiß, von wem ich keinen Gebrauchtwagen kaufen würde. Aber nur Gott kennt die Herzen.

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