Freitag, 11. Januar 2013

Gottesdienst kann Party: "Move like Graggers"

"Move like Graggers" ist die geniale Performance der jüdischen Gemeinde Temple Israel in Michigan zu Purim am 23. Februar. Purim erinnert an den Versuch des Statthalters Haman, das jüdische Volk im persischen Exil auszurotten. Der Versuch schlug fehl, weil Königin Ester unter Lebensgefahr beim König  intervenierte. Anstelle der Juden müssen Haman und seine Söhne sterben. (Buch Ester, Bibel)


Der Kantor der Gemeinde Michael Smolash (der Lead Sänger im Duisburger Feinripp-Unterhemd) hat alle Rabbis und Hauptamtlichen in die Performance geholt. Die Performance hat Hit-Potenzial. Nur ein Tag auf Youtube und schon 9.000 Views.

So kann moderne Bibelarbeit und Gottedienst aussehen. Die allgemein verbreitete Langweiligkeit und Schlag mich tot-Traditionalität vieler Gottesdienste sagt weniger über Gott aus als über die Veranstalter.

Der Tübinger Pfarrer Jobst Bittner beschreibt die Gottesdienste der ersten Christen als Mischung von Party, Singen, Bibel Lesen und Beten zu Beginn des Sabbats, am Freitag Abend (da, wenn jeder ausgehen will). Erst als das Christentum schick wurde und die Mächtigen sich dafür interessierten, wurde aus der Party eine Machtdemonstration nach dem Motto: Der Papst bzw. seine Priester verkündet und der Rest hält die Klappe oder kriegt was auf die Mütze oder gleich den Kopf ab. 

Sonntag Morgen-Gottesdienste (da, wenn jeder schlafen will) und schulmeisterliche Belehrung anstelle von Party mit Gott sind keine Idee Gottes, sondern menschliche (päpstliche) Erfindungen.

Dieser traditionelle päpstliche Ballast ist leider in die DNA der aktuellen Christenheit übergegangen. Zeit für "Back to the Roots".

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