Freitag, 28. Dezember 2012

Gauck, Luther, Nadarkhani


Sehr geehrter Herr Bundespräsident Gauck,

Sie haben eine sehr bewegende und ausgewogene differenzierte Weihnachtsansprache gehalten. Sie haben den Menschen erklärt, weshalb wir Europa brauchen - weil die Alternativen in der Vergangenheit Tod und Vernichtung waren.

Richtig evangelisch eben.

Sie haben ja auch die Afrikanerin angesprochen, die Ihnen ihr Baby in die Arme gelegt hat. Sie haben Recht, Deutschland kann nicht jedem helfen, der verfolgt wird.

In wenigen Jahren feiern wir Deutsche den 500. Jahrestag des Thesenanschlags und damit den allgemeinen Beginn der Rückbesinnung auf das Evangelium. Als Mutterland der Reformation hat Deutschland einen besonderen Stellenwert für verfolgte evangelische Pastoren. Martin Luther hat nur überlebt, gepredigt und die Bibel neu entdeckt und den Deutschen zugänglich gemacht, weil der sächsische Kurfürst Friedrich und andere Machthaber ihre Hand über ihn hielten und Gott mehr als die Streitmacht des Papstes fürchteten.

Daher meine Bitte an Sie, wohlwollend zu prüfen, ob Deutschland dem bedrohten iranischen Pastor Nadarkhani und seiner Familie in Deutschland Asyl anbieten kann.

Pfarrer Nadarkhani saß mehr als 3 Jahre im iranischen Gefängnis ein. Eine Hinrichtung war allgemein befürchtet worden. Dr. Westerwelle, Volker Kauder, Kurt Beck, Obama und v.a. haben sich für die Freilassung von Nadarkhani eingesetzt. Dies ist vor 3 Monaten auch geschehen, wurde über Weihnachten jedoch wieder rückgängig gemacht. Iran-Experten behaupten, dass Verfolgte wie Nadarkhani vom Regime im Gefängnis oder außerhalb immer wieder bedrängt und bedroht werden und oft bei fingierten Autounfällen oder in ähnlichen Ereignissen ihr Leben verlieren.

Wir Deutschen können nicht jedem helfen, aber als Evangelische denken wir daran, dass wir das, was wir dem Geringsten unter uns antun, für Jesus Christus selbst tun.

Ich bitte Sie um Ihre Hilfe für einen der Geringsten. Er hat keine Bedeutung für die Industrie, für die Politik und unseren Wohlstand. Aber: Bei Gott ist alles möglich.

Ihnen und Ihren Lieben und Mitarbeitern wünsche ich ein gesundes glückliches erfolgreiches Neues Jahr - kurz: Gottes Segen.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Peter Etzold

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